Modul 6: Fächergrenzen erfahrbar machen - Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten


Vom Projekttag zum Alltag

Fächerübergreifender Unterricht ist nicht neu. Bereits 1972 fasste die KMK einen Beschluss zur Implementation fächerübergreifender Elemente im Unterricht der Sekundarstufe II: Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten stützt den für die Allgemeine Hochschulreife erforderlichen Aufbau strukturierten Wissens. Es sichert den Blick für Zusammenhänge und fördert die hierfür notwendigen Arbeitsformen. Fachübergreifende und fächerverbindende Lernformen ergänzen das fachliche Lernen und sind unverzichtbarer Bestandteil des Unterrichts in der gymnasialen Oberstufe. Inzwischen fordern viele Bundesländer verbindlich fächerübergreifenden Unterricht in allen Jahrgangsstufen und Schularten. In vielen Fällen ist er aber noch nicht in den "normalen" Unterricht integriert. Er findet in Form von Projekttagen am Ende des Schuljahres statt oder beschränkt sich auf einige wenige Fächer und enge Zeiträume.

Grenzen erkennen - Grenzen überwinden

Die strenge Abgrenzung der Fächer trägt dazu bei, dass es vielen Schülerinnen und Schülern nicht gelingt, Bezüge zu ihrem Alltag und ihrem vorhandenen Wissen zu knüpfen. Neuerworbenes Wissen wird in Schachteln sortiert und bleibt nur in engen Grenzen wiederverwertbar. Verstärkt wird dies durch ein unkoordiniertes Nebeneinander, Verdopplungen von Begriffs- und Gesetzesentwicklungen bis hin zu - aus der Sicht der Schüler - widersprüchlichen Erklärungsweisen ein und desselben Sachverhaltes in verschiedenen Fächern.

Ein Thema - viele Aspekte

Fächerübergreifendes Arbeiten bietet die Gelegenheit, ein Thema in den Mittelpunkt zu stellen. Die unterschiedlichen Sichtweisen und Einsichten einzelner Fächer ermöglichen das Entstehen eines differenzierten Gesamtbildes. Die fachspezifischen Aspekte können bewertet, verglichen und verknüpft werden. So heißt es in einer Handreichung des LISUM, Brandenburg (siehe unten): Wenn es z.B. im Chemieunterricht um die chemische Zusammensetzung von Äthanol geht, dann können im Kopf der Schülerin bzw. des Schülers damit das konkrete Problem Alkoholmissbrauch und die Frage der Vererbung von Sucht miteinander verbunden sein. Solche Verknüpfungsmöglichkeiten im Unterricht können das Lernen erleichtern. Vom Nebeneinander zum Miteinander

Fächerverbindendes Arbeiten fördert und fordert Absprachen und Kooperationen zwischen den Fachlehrern der verschiedenen Schulfächer. Dies kann vom kollegialen Erfahrungs- und Wissensaustausch bis zum gemeinsamen Unterricht mit neuen Organisationsformen führen.

 

Informieren Sie sich hier über mögliche Organisationsformen >>

 

Hier finden Sie weiteres Material zur Information und für den Unterrichtseinsatz:

 

Modulbeschreibung des Gutachtens (pdf, 51 kB)

 

L. Stäudel (2007), Modul 6: Fächergrenzen erfahrbar machen: Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten (pdf, 77kB)

 

W. Bünder, U. Harms (1999), Erläuterungen zu Modul 6: Fächergrenzen erfahrbar machen (gezippte MS-Word-Datei, 51 kB)

 

Hilbrich, Walter, Zöllner (2003), Über das Fach hinaus - fachübergreifender, fächerverbindender Unterricht und die Übergreifenden Themenkomplexe (ÜTK), Landesinstitut für Schule und Medien Brandenburg (pdf, 1 MB)

 

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