Kooperatives Lernen im Unterricht - Grundelemente
Johnson und Johnson (siehe unten) haben fünf Kriterien aufgestellt, die qualitätvolles Kooperatives Lernen beschreiben.
Positive Abhängigkeit: "Wir brauchen einander" Jedes Mitglied der Gruppe hat zwei Verantwortungen: - die vorgegebene Aufgabe zu erfüllen
- dafür zu sorgen, dass die anderen die vorgegebene Aufgabe erfüllen können.
Das Gefühl gegenseitiger Verantwortlichkeit muss von den Schülerinnen und Schülern erst gelernt werden. Eine spezifische Rollenverteilung kann dabei förderlich sein.
Hier finden Sie Vorschläge für mögliche Rollen >>
Direkte Unterstützung Die Gruppenmitglieder stärken und fördern sich gegenseitig.
| | Sie tauschen wichtige Informationsquellen und Materialien aus
| | Sie geben einander Feedback und stellen die einzelnen Lösungen in Frage mit dem Ziel, ein besseres Ergebnis zu erreichen.
| | Sie erklären sich gegenseitig, was sie bereits gelernt haben und helfen bei Verständnisschwierigkeiten. |
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Verbindlichkeit: Jeder kann drankommen In der Gruppenarbeit neigen manche Mitglieder dazu, sich aus der gemeinsamen Arbeit auszuklinken. Daher wird sowohl gegenüber der Gruppe als auch gegenüber dem Einzelnen verbindliche Leistung eingefordert.
| | Jedes Mitglied bringt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten so ein, dass es zur Erreichung des gemeinsamen Ziels beiträgt.
| | Jeder ist für das Gesamtergebnis der Gruppe mitverantwortlich.
| | Jedes Mitglied ist in der Lage, die Arbeit der Gruppe bzw. einen innerhalb der Arbeit klar definierten Bereich nachzuvollziehen und zu erklären. |
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Soziale Fähigkeiten: Rüchsichtsvoll miteinander umgehen Effektives kooperatives Arbeiten erfordert von Schülerinnen und Schülern, dass sie lernen
| | einander zu vertrauen
| | klar und verständlich miteinander zu kommunizieren
| | einander zu akzeptieren und zu unterstützen
| | Konflikte konstruktiv zu lösen |
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Eigene Evaluation der Gruppenarbeit Die Gruppen reflektieren, welche Aktivitäten und Methoden hilfreich waren und was sie in der Arbeit behindert hat. Nach Johnson und Johnson, Holubec, 1993 (siehe unten) ist eine Strukturierung in fünf Schritten möglich.
| | Erster Schritt: Individuelle Reflexion der eigenen Beiträge
| | Zweiter Schritt: Ein Beobachter (Lehrkraft oder vor Beginn der Arbeit bestimmter Schüler) gibt Feedback zur Art und Weise der Zusammenarbeit.
| | Dritter Schritt: Die Gruppe setzt sich Ziele zum weiteren Lernstoff und der Art und Weise der Zusammenarbeit
| | Vierter Schritt: Lernergebnisse und Arbeitsweisen werden mit der ganzen Klasse besprochen. Dabei fließen Ergebnisse und Erkenntnisse zusammen: Ein Gesamtbild entsteht.
| | Fünfter Schritt: Höhepunkt der Arbeit - Fortschritt und Lernerfolge werden gefeiert. Es entsteht das Gefühl, gemeinsam etwas geschafft zu haben, was der Einzelne allein nicht geschafft hätte. |
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Hier finden Sie ergänzende Literatur und vertiefende Informationen
Entwicklung von Sozial- und Selbstkompetenz durch kooperatives Lernen, Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM)
Informationen zu den Grundelementen finden Sie auf S.22 ff
Viele weitere Informationen finden Sie bei www.kooperatives-lernen.de >>
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Johnson, D., Johnson, R. (1999). Learning together and alone: cooperative, competitive, and individualistic learning. Boston: Allyn and Bacon.
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